⟳ Für Dich zuletzt aktualisiert am: 24.05.2021
Was ist ein Cue Point?
Ein ausführlicher Ratgeber für Anfänger & Durchstarter zum Thema Cue Points und wie du sie effektiv nutzt!
Das Wichtigste zuerst:
Cue Definition
Ein Cue Point kann prinzipiell als ein Marker bezeichnet werden, der vom DJ an einer von ihm bestimmten Stelle im Song gesetzt wird. Durch einen Tastendruck auf den Cue-Button springt der Song an die jeweilige Position des gesetzten Markers.
Ein Beispiel
Durch das in der Definition beschriebene setzen eines Cue-Punktes, kann der DJ sich den Song in verschiedene Bereiche unterteilen. Dadurch kann er schnell innerhalb eines Songs an die von ihm ausgewählten Stellen springen, um beispielsweise immer im tanzbaren Bereich eines Tracks zu bleiben, den Song an einer bestimmten Stelle zu starten oder auch vorzeitig das Outro einzuleiten.
Los Gehts
Der erste Schritt ist getan. Du hast nun ein grundlegendes Bild davon, für was so ein Cue-Punkt verwendet wird.
Im weiteren Verlauf des Artikels möchte ich dir nun ganz konkret erklären wie du solche Cues selbst verwenden kannst um deinen Mix attraktiv gestalten zu können! Leeeeets GO!
Du willst wissen was ein Cue ist und wie du ihn verwendest?
Kein Problem... erklären wir dir!
Heute erklären wir dir, was es mit den Cue Punkten auf sich hat, wofür sie gut sind und vor allem, wie sie sich verwenden lassen.
Wir werden dir auf einfache und verständliche Weise die Thematik vermitteln, auch wenn du bisher noch nie etwas damit zu tun hattest oder kompletter Anfänger bist!
Wenn ich an die Anfangszeit meiner DJ Laufbahn zurück denke, wird mir erst immer wieder klar was es alles zu erlernen gab und wie Umfangreich das ganze Thema ist. Damals hatten wir leider nicht die Möglichkeit mit YouTube und solchen Webseiten wie diese, uns das Wissen vermitteln zu lassen.
Viele Dinge haben wir erst durch langes ausprobieren erlernt, doch das muss heute nicht mehr sein.
In diesem REALTALK Ratgeber werde ich dir alles wichtige mit auf den Weg geben, was du über Cue-Punte wissen musst. Ohne das ganze unnötige Zeug drumherum. Es wartet auf dich der wohl ausführlichste Artikel, den es derzeit zum Thema "Cues" gibt.
Quellen durchforstet
16
Deine gesparten Stunden
64
Lesezeit ca.
7 Min.
Haben wir geholfen?
Das sind die exakten Schritte:
Die ersten grundlegenden Steps, um das Thema Cues nun richtig umzusetzen, dich ideal vorzubereiten und besser zu verstehen sind folgende. Diese konkreten Schritte sollen dir dabei helfen, Cues besser greifen & verstehen zu können oder sogar selbst damit zu starten.
Cue-Punkt Liste - Vorbereitung:
Diese 6 grundsätzlichen Bereiche sollen dir zunächst einen groben Überblick zum Thema Cues verschaffen. Wenn du dich um diese 6 elementaren Bereiche kümmerst, bist du quasi optimal für das setzen von Cues in deinem Mix vorbereitet.
Welche Vorteile bietet dir das setzen von Cues?
Die Vorteile auf einen Blick
Wenn du aktiv daran arbeitest für deine Songs Cues zu setzten hat dies einige Vorteile für dich als DJ. Du lernst automatisch deine Songs ganz genau kennen weil du sie dabei schon mindestens einmal komplett angehört hast. Aber auch Ideen für coole Übergänge kommen mir immer wieder schon beim vorbereiten der Songs Zuhause. Diese verwende ich dann beim auflegen vor Publikum und fühle mich dadurch immer gleich etwas sicherer. Und wenn doch etwas mal nicht so gut ankommt wie ich es erwartet habe, bieten mir die vorab gesetzten Cue-Punkte die Möglichkeit schnell auf den letzten Refrain des Tracks zu wechseln, um dann in den nächsten Track rein zu mixen. So kann ich ziemlich schnell die Stimmung des Publikums ändern und verhindern das die Tanzfläche leer wird.
Aufbau eines Songs
Hier ein Beispiel des Aufbaus eines Popsongs
Wusstest Du schon?
In den guten alten Zeit als, noch mit Vinyl aufgelegt wurde, haben DJs sich kleine Aufkleber auf deren Platten geklebt. Diese haben den gleichen Zweck wie die Marker der heutigen Cues erfüllen sollen. Denn der DJ wusste dadurch, wie weit er seine Platte zurück drehen musste, um wieder an der gleichen Stelle des Tracks zu landen.
Der Aufbau eines Tracks ist eigentlich ganz einfach und folgt immer den gleichen Regeln. Ziel eines guten Tracks ist es dem Hörer eine Story zu erzählen. Der Song fängt dabei langsam und leise an, dann baut sich Spannung auf bis sie sich am Ende wieder entlädt. Um das zu erreichen werden die Tracks in verschiedene Bereiche unterteilt. Ein gewöhnlicher Popsong ist beispielsweise folgend aufgebaut:
Intro
Intro ist die Abkürzung für das englische Wort "introduction" und heißt übersetzt so viel wie "Einführung" oder "Einleitung". In der Musik ist das Intro also die Einleitung eines Songs, welches meistens aus 16 Bars oder einem vielfachen davon läuft.
Strophe / Vers 1
Sind in dem Track Vokals bzw. Lyrics enthalten, so unterscheiden sich diese in der ersten und zweiten Strophe voneinander. Mit der Strophe wird langsam eine gewollte Stimmung erzeugt und leichte Spannung aufgebaut, bis es in den Refrain, dem Hauptteil übergeht.
Refrain
Mit dem Refrain kommen wir zum eigentlichen Hauptteil eines jeden Tracks. Hier ist die Massage enthalten, hier wird die Hauptaussage getroffen. Meist wird sie sehr melodisch aufgebaut damit sie sich leicht beim Hörer einprägt. Wenn du also einmal einen Ohrwurm von einem Track verpasst bekommen hast, stammt dieser meistens aus dem Refrain.
Break
Der Break stellt sozusagen eine Überleitung vom Refrain zur nächsten Strophe dar.
Strophe / Vers 2
In der Regel besteht die zweite Strophe aus einem anderen Text und soll die Fortsetzung für die erste Strophe darstellen.
Refrain
Für gewöhnlich bleibt der Refrain innerhalb eines Tracks immer der gleiche, verändert sich weder in Text noch Melodie.
Bridge
Die Bridge ist nicht immer enthalten, sie soll eine Brücke bzw. eine Überleitung zu einem weiteren Refrain oder zum Outro sein. Oft wird eine Bridge in Popsongs verwendet. Lyrisch und musikalisch unterscheidet sie sich meistens vom Rest des Tracks.
Outro
Das Outro stellt das Ende des Tracks dar und läuft meistens so lange wie auch das anfängliche Intro lief. Hier wird die Stimmung heruntergefahren, der Track wird ausgefaded oder endet mit einfachen und simplen Beats.
Wenn du als DJ nun die verschiedenen Teile des Tracks beim Auflegen kennst und immer weißt wo du gerade im Track stehst, ist es für dich wesentlich leichter saubere und cool klingende Übergänge zu erzeugen. Damit hältst du dein Publikum bei Laune und die Tanzfläche bleibt voll.
Visualisierung in der DJ Software
Schaut man sich einmal die Waveform des Tracks in der DJ Software an, wird man sehr schnell erkennen, dass der Track in verschiedenen Farben dargestellt wird, zumindest in den gängigen DJ Softwares. Diese Farben dienen dazu, dem DJ einen groben Überblick über den Song zu geben. Die verschiedenen Einfärbungen stehen dabei nämlich für verschiedene Frequenzen des Tracks. Dabei sind tiefe Frequenzen, wie beispielsweise Bässe
Wusstest Du schon?
Wusstest du, dass du an den Rillen einer Schallplatte erkennen kannst wie der Track aufgebaut ist. Die dunklen und tiefschwarzen Rillen sind die instrumentalen Stellen im Song. Sind die Rillen heller, befinden sich dort die Vokals. Also das gleich Prinzip wie die heutige Farbdarstellung der Waveform in der DJ Software.
oder Kicks, oft in Rot dargestellt. Grüne Bereiche sind meist die Vokals und blau wird für die Instrumente, also Melodien verwendet. Die Farben die ich hier nenne sind nur Beispielhaft und können von Software zu Software variieren.
Nicht immer kann ein Bereich des Tracks, in eine dieser Farben eingeteilt werden. Das liegt daran das oft Mischungen aus Vokals, Melodien und Drum-Pattern gleichzeitig im Track gespielt werden. Diese Bereiche sind meistens nochmal in eine eigene Farbe unterteilt, beispielsweise wird dafür von einigen DJ Softwares weiß verwendet.
Was nutzen dir diese Farbeinteilungen nun?
Für den DJ kann es sehr hilfreich sein um den Track auf einen Blick bewerten und einschätzen zu können. Er kann dadurch direkt nachdem er den Song in das Deck geladen hat erkennen, ob viel gesungen wird oder ob der Song zum größten Teil aus instrumentalen Teilen besteht.
Vorbereitung: Beatgrid korrekt setzen
Bevor du nun damit beginnst deine Cue-Punkte zu setzen, solltest du dich vergewissern ob dein Beatgrid richtig auf dem Beat sitzt. Denn sitzt dieser nicht richtig, können die Cues, Hot-Cues oder auch Loops nicht taktgenau verwendet werden.
Was ist ein Beatgrid?
Wie bereits eben angesprochen ist ein korrekt sitzender Beatgrid grundlegende Voraussetzung für das arbeiten mit Cues. Der Beatgrid ist ein gleichmäßiges 4/4 Takt Raster das in der DJ Software auf den Beat gelegt wird.
Die Linien des Rasters sollten dabei immer genau auf den einzelnen Taktschlägen des Tracks liegen. Zwar analysiert die DJ Software deinen Track beim einlesen und setzt ein Beatgrid, allerdings kommt es immer wieder vor das die DJ Software etwas daneben liegt. Daher muss es oft manuell vom DJ an den Beat angepasst werden. Die gängigen DJ Softwares bieten dafür umfassende Anpassungsmöglichkeiten.
Ohne diese Anpassungen sind weder Cues noch Auto-Loops richtig nutzbar und auch der Übergang zum nächsten Track wird sich (trotz Sync) nicht gut anhören. Überprüfe also bei jedem Track was deine Software analysiert hat und ob der Grid richtig sitzt.
Je nach DJ Software kannst du durch verschieben, ausdehnen oder stauchen den Grid taktgenau anpassen. Ein einmal angepasster Beatgrid wird von deiner DJ Software gespeichert und muss nicht bei jedem abspielen neu gesetzt werden. Daher ist es auch so wichtig sich vor dem Kauf von seinem DJ Equipment für eine Software zu entscheiden und diese dann auch nicht ständig zu wechseln.
Denn die Grids lassen sich nicht in eine andere Software übertragen, da jede Software mit einem eigenen Format arbeitet. Und wer einmal alle seine Tracks angepasst hat, weiß wie zeitintensiv das ist.
Wenn du noch Hilfe zur Auswahl deiner DJ Software brauchst, wir haben 2 sehr informative und ausführlich Artikel darüber geschrieben die dir zu 100% helfen werden. Neugierig? Dann schau mal rein.
- Welches DJ Programm für Anfänger?
- Welche DJ Software benutzen die Profis?
Vorbereitung: Quantize
Dein Beatgrid ist nun gesetzt, aber ein Schritt fehlt trotzdem noch um flüssige und gut klingende Sprünge durch den Track sowie Übergänge zu vollbringen. Einige DJ Anfänger haben mir berichtet das sie ihre Beatgrids und Cues sauber auf den Tackt gelegt haben, wenn es dann jedoch um die aktive Umsetzung geht hört es sich immer abgehackt und neben den Beat an.
Doch auch dieses Problem konnten wir ganz einfach und schnell lösen. Dazu muss lediglich noch die Quantize-Funktion aktiviert werden. Diese Option bewirkt das du beim Druck auf die Cue Taste auch immer genau im Takt bleibst. Und das auch wenn du einmal nicht Haargenau den Einsatz erwischt hast. So kommst du nie aus dem Takt und deine Cue-Punkte passen sich automatisch der Geschwindigkeit deiner Beatgrids an.
Cue-Punkte setzen
Nachdem du nun die vorherigen Schritte durchgegangen bist kann es an das setzen der Cues gehen. Setze deine Cues an die verschiedenen Teile des Tracks die wir weiter oben besprochen haben (Intro, Strophe, Refrain, usw.) und beschrifte sie gleich mit der richtigen Bezeichnung. Nun kannst du problemlos zwischen den einzelnen Teilen hin und her switchen, Loops erzeugen oder auch direkt zum Outro eines Tracks springen, wenn du in früher beenden möchtest. Das ist besonders dann hilfreich wenn ein Track mal nicht ganz so gut ankommt wie du es erwartet hast.
Du hast nun gelernt was die Vorteile von Cues sind, wie ein Song aufgebaut ist, warum die Waveform in verschiedenen Farben dargestellt wird, das du die Beatgrids anpassen und die Quantize-Funktion aktivieren musst und wie du letzten Endes dann deine Cues setzt. Wenn du dich daran hältst, bist du schon einmal 90% der anderen DJs voraus.
Die Tipps und Ratschläge die du hier erhalten hast, ermöglichen dir nun Cues korrekt einzusetzen und deinen Mix professionell klingen zu lassen. Du hast nun keine Probleme mehr mit unsauberen und neben dem Beat liegenden Übergängen, kannst in deinem Track an verschiedene Stellen springen und deiner Kreativität freien Lauf lassen.
Setzt dich doch direkt einmal vor deine ersten Tracks, überprüfe die Beatgrids und setze deine ersten Cues. Vergiss nicht diese immer zu Beschriften um den bestmöglichen Überblick zu behalten.
Abschließendes Fazit
Mit der Hilfe dieses Artikels über Cue-Punkte, bist du nun optimal vorbereitet deine Cues zu setzen und musst nicht mehr unzählige und lückenhafte Quellen im Internet durchlesen, die dich nur schwer an dein Ziel bringen. Du weißt nun alles über die Thematik Cues und hast das Rüstzeug, um direkt los zu mixen.
Wie du nun in diesem Artikel gemerkt hast, ist auch bei dem relativ unscheinbaren Thema "Cues setzen", einiges zu beachten. Jedoch mit der Herangehensweise die wir dir vorbereitet haben locker zu meistern. Ohne die 6 elementaren Schritte die wir durch gegangen sind, wären deine Chancen Cues richtig zu setzten und zu verwenden quasi nur sehr schwer möglich gewesen. Nun ist das aber kein Problem mehr für dich!
Du hast nun alles was du brauchst, um deine Kreativität durch Cues und saubere Übergänge entfalten zu können.
Bevor du dich nun aber auf deine Tracklist stürzt und unsere Tipps umsetzt, lasse uns bitte ein Kommentar da. Wir würden gerne wissen ob dir der Artikel auch wirklich geholfen hat oder ob noch offene Fragen vorhanden sind. Denn unser Ziel ist es dir bestmöglich zu helfen, ohne große Hürden mit dem DJing starten zu können.
Wir freuen uns auf dich!
FAQ:
Was ist der Unterschied zwischen einem Cue-Punkt und HotCue-Punkt?
Ein Cue und ein HotCue sind sich im Prinzip sehr ähnlich. Der Unterschied liegt lediglich darin das die Ansteuerung von einem HotCue bei laufendem Track möglich ist. Der Track stoppt dann nicht, sondern läuft ab dem HotCue-Punkt weiter.
1$s Kommentar zum Thema (Singular) "Was ist ein Cue Point?"
Hallo, vielen Dank für Eure Mühe auch Neueinsteigern dieses komplexe Thema näher zu bringen.